3. Juli 2017

Zwei ganze Tage Fußmarsch lagen bereits hinter uns – kalt auf der Feldwiesalm, nass von Lunz bis Maria Seesal und angenehm sonnig bis Ybbsitz. Aber am Montag sollte es so richtig nass werden.

Eingehüllt in verschiedenste Plastiksäcke und mit nassen Schuhen nahmen wir die dritte und letzte Etappe dennoch pünktlich, motiviert und voller Vorfreude auf das Ziel in Angriff.

„Wallfahrtsmanager“ Ferdinand hatte uns für 6:30 Uhr vor das Pfarrhaus in Ybbsitz bestellt, und allein die 200m Fußweg vom Quartier bis zum Pfarrhaus waren ausreichend, um bereits vor dem Abmarsch bis auf die Haut nass zu sein. Es schüttete wie aus Eimern und der Wind blies aus allen Richtungen. Und rund zwei Stunden lang änderte sich das auch nicht. Erst vor dem zweiten Anstieg beruhigte sich das Wetter und nach der Rast in der Garage einer Autowerkstatt nahmen wir die zweite und vorletzte Steigung in Angriff.

Der nächste Fixpunkt ist alljährlich die Rast beim „Mostbauern“. Vor dem Mostbauern wartet üblicherweise immer schon der örtliche Bäcker mit Kipferl, Schaumrollen und anderem Backwerk auf die Wallfahrer, doch dieser Bäcker fährt nicht mehr. So organisierte die Familie Baumgartner die süßen und knusprigen Köstlichkeiten und bot diese in der eigenen Garage zum Verkauf an. Dazu wurde Kaffee gekocht und Most kredenzt.

Gestärkt und getrocknet machten wir uns nach dieser Rast wieder auf den Weg. Die Wolken lichteten sich und wieder kam sogar die Sonne zum Vorschein.

Die letzte Steigung des Tages führte uns dann endlich auf den Sonntagberg – dort nahmen wir dann wieder geordnete Aufstellung an und zogen mit einem von den Gitarristen begleiteten Hallelujah in die Basilika ein – nach drei Tagen Fußmarsch ein sehr ergreifender und berührender Moment.

Es war geschafft!

Gemeinsam mit weiteren Wallfahrern aus Mariazell, die die gesamte Strecke am Montag mit dem Fahrrad, mit dem Autobus oder auch im privaten PKW zurückgelegt hatten, feierten wir nach einem Mittagessen dann um 16:00 Uhr einen Gottesdienst, gefolgt von einer Lichterprozession in der Basilika.

Eine besondere Überraschung waren die Kindergarten- und Hortkinder, die mit dem Bus zum Sonntagberg gekommen waren. Mit dieser Wallfahrtsteilnahme erfüllten sie einen Wunsch ihrer langjährigen Betreuerin und Kindergartenleiterin Sr. Ruth Kagerbauer. Sr. Ruth hatte anlässlich ihrer Pensionierung gewünscht, mit „ihren“ Kindern gemeinsam am Sonntagberg den Gottesdienst zu feiern. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist diese Überraschung gelungen!

Danach zeigte Pater Franz noch ein Votivbild von Mariazell, welches gerade restauriert wird. Die Kosten für diese Restaurierung trägt übrigens die Stadtgemeinde Mariazell.

Nachfolgend die Bilder vom Montag…

Abschließende Gedanken